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Start Biking on Iceland Infos zum Straßenzustand

Erst war es ein touristisches Schauspiel, doch mit der Zunahme der Vulkanaktivitäten am Eyjafjallajökull fragt sich auch der Islandradfahrer, ob man in diesem Sommer sicher durch Island reisen kann. Die eindeutige Antwort lautet: Ja, aber! Denn natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass bestimmte Straße auch den Sommer über gesperrt bleiben. Entgegen anders lautender Meldungen war die Ringstraße bereits nach wenigen Tagen wieder voll befahrbar. Wir haben einige Infos und Fotos aus der Region zusammengetragen. 

Sollte es zu einem Ausbruch der Katla kommen, sähe die Lage allerdings anders aus. Mit kurzfristigen Sperrungen ist also zu rechnen. Doch Island ist groß, größer als man denkt, und es gibt genug Regionen, in denen kein Vulkan ausbrechen kann. 

Im Internet gibt es eine aktuelle Karte über die Straßensperrungen. Am 15.4.2010 sah die Lage in Südisland folgendermaßen aus:

Die Ringstraße war südlich von Hvolsvöllur, bis in die Nähe von Vik gesperrt. Da eine Springflut östlich des Mýrdalsjökull befürchtet wurde, hatte man vorsichtshalber auch den Ringstraßenabschnitt östlich von Vik durch den Mýrdalssandur gesperrt (allerdings relativ schnell wieder aufgehoben). Achso: Die vielen anderen "Gesperrt-Zeichen" nördlich und westlich des Mýrdalsjökull sind übrigens keine Folge des Vulkanausbruchs, sondern für diese Jahreszeit völlig normal. Diese Hochlandpisten werden je nach Bedingung jeden Sommer frühestens Mitte Juni für den Verkehr freigegeben.

Das Schmelzwasser, das beim Vulkanausbruch unter dem Eyjafjallajökull anfiel, suchte sich seinen Weg nördlich entlang der Straße 249. Der Gletscherfluss Markarfljót ist auch sonst nicht ohne, und trat aufgrund der gewaltigen Wassermenge über seine Ufer. Die Ringstraße wurde an der Kreuzung zur Str.249 aufgebrochen und Dämme entfernt, um den Druck von der Brücke zu nehmen und ein zügiges Abfließen zu gewährleisten. Nach der Flut wurde die Straße schnell wieder geflickt. Wie auf dem unteren Foto zu sehen, sind alle Brücke stehen geblieben.

 

Die wiederhergestellte Ringstraße, Blick in Richtung Westen, nach Hvölsvöllur.

 

 Eine Luftaufnahme während der Flut. Aufgenommen vom isländischen Straßenbauamt. Rechts sieht man die "Reste" der Str. 249. Die diagonal, horizontal durchs Bild führende Linie zeigt den Verlauf der Ringstraße. 

 

Die weggespülte Ringstraße in der Nähe der Kreuzung mit der Str. 249.

 

Interessant ist, dass die alte Ringstraßenführung weiter nördlich, mit der sonst für den Verkehr gesperrten, alten einspurigen Brücke, offensichtlich keinen Schaden genommen hat, sondern sogar einen Zugang zu den Höfen ermöglichte. Selbst ein Milchlaster passierte diese dann wohl doch nicht so altersschwache Brücke. Hier zeigt sich wieder einmal, dass die alte Straßenführung, die sich über Jahrhunderte den natürlichen Begebenheiten angepasst hatte und ohne große Dämme auskommt, auch bei extremen Hochwasser standhaft bleibt.

 

 Die Route H34 nach Þórsmörk

Die Beschreibung der Route H34 ist auf absehbare Zeit obsolet. Der Vulkanausbruch hat große Teile der Straße weggespült. Der Gletschersee ist ebenso verschwunden, wie einige Fußgängerbrücken. Eine Fußgängerbrücke ist auf einem Foto zwischen kleinen Eisbergen mitten im Fluß zu sehen. Laut Aussage des Straßenbauamtes, muss auf etwa 4 km Länge mit einem Bulldozer eine neue Piste angelegt werden. Auf einem weiteren Kilometer ist die Piste vollständig verschwunden. So lange der Eyjafjallajökull aktiv ist, bleibt die Route sowieso gesperrt. Allerdings ist sie zu dieser Jahreszeit stets dicht, weil die Gletscherflüsse einfach zu viel Wasser führen.  

 Die weggespülte Fußgängerbrücke.Höchstwahrscheinlich ist es die Brücke bei km 27 der Route H34, die an der Gletscherlagune über den Abfluss führte. Die Gletscherlagune gibt es nicht mehr, und somit auch nicht die praktische Brücke über den Gletscherfluss. 

Blick auf den Fluß Markarfljót und in Richtung Þórsmörk, hier ist die Piste in den Fluten verschwunden. 

 

Beschreibung der "alten" Route nach  Þórsmörk findest Du in Etappe H34.

Vor einer Tour durch Island empfiehlt sich, egal ob mit oder ohne aktiven Vulkan, ein Blick auf die gesperrten Piste. Eine aktuelle Karte findest Du unter www.vegag.is.