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Zwei Räder oder Zweiräder, der Unterschied ist nicht groß und auch zwischen einem Fahrrad- und einem

Motorradfahrer liegen nur ein paar PS. Das Wetter ist für beide Gruppe gleich, nass werden sie beide, der Wind kann beide von der Piste blasen.

Radfahrer haben da den Vorteil, dass der Sturz meist glimpflicher ausgeht. Im Hochland müssen sich beide durch lockeren Sand kämpfen (wobei die dicken Stollen der Corssmaschinen da klar im Vorteil sind).

Dafür haben Motorradfahrer das Problem mit dem Sprit. Im Hochland ist der nicht so einfach zu bekommen. Bunkern ist angesagt, das macht das Bike schwer und das wiederum ist nicht lustig bei rauer Piste und starkem Wind.

Willkommen liebe Motorbiker auf BikingIceland.com!  Ihr merkt, die Gemeinsamkeiten sind groß, deshalb ist dieser Reiseführer auch klar für Motorradfahrer geeignet. Ich weise nicht ausdrücklich auf Tankstellen hin, aber eigentlich sind alle relevanten Tankstellen sowieso genannt, soweit sie für eine Hochlanddurchquerung von Interesse sind. Grundsätzlich kann man eigentlich davon ausgehen, das dort, wo ein Supermarkt oder Laden existiert auch eine Zapfsäule steht. Oft ist sie nur mit Kredit- oder Bankkarte zu bedienen (weil sie dann doch nichts mit dem Shopbetreiber zu tun hat). Aber das ist dann marginal, wenn es um einen vollen Tank geht.


Dieses Schild warnt euch vor Flußdurchquerungen. Wie man einen Fluss sichert durchquert? Nun ja, eine 08/15-Antwort gibt es nicht, praktisch ist es, wenn man zu zweit ist. Im Fluß zu stürzen ist nicht lustig, Bei reißenden Flüssen kann die Maschine abtreiben, aber das größere Problem ist sie im bepackten Zustand wieder aufgerichtet zu bekommen. Zumal sie meist dann auch nicht mehr anspringt. Während ich mit dem Fahrrad fast nur alleine durch Island fahre, ist mir beim Motorrad doch Begleitung ganz lieb. Oft hilft, wenn einer das Bike steuert und der zweite helfend zur Stützung hinterher durch den Fluss rennt. Kleinere Flüsse, wo es nur spritzt, stellen natürlich kein Problem dar. Das ist mehr Fun, aber wir reden von den richtigen Herausforderungen: Breite, reißende Gletscherflüsse, in der man nichts sieht und auf gut Glück fährt und hofft auch keinen großen Stein zu treffen.

Was für ein Motorrad ist das geeignete für Island? I Die Frage müsste man anders stellen: Welches Motorrad eignet sich für einen Trip durchs Hochland, denn ich denke, es geht in erster Linie um Tips für einen Trip durchs Hochland, oder?

"Kommt drauf an", könnte man antworten, denn Hochland ist nicht Hochland. Den Kjölur kann man mittlerweile auch mit einer normalen Straßenmaschine fahren. Muss man halt ein bißchen wegen der Steine aufpassen aber ansonsten, ist das kein großes Problem. Wenn es in Richtung Flußdurchquerungen geht, wird es schon schwieriger. Je schwerer die Maschine, desto heikler wird die Passage. Ich habe eine BMW F650 und mit der komme ich ganz gut ins Gelände, allerdings mit dem vielen Gepäck kann es bei einer Nachlässigkeit schnell heißen: "Kleiner Mann, was nun?".

Aber: Die Isländer sind auch begeisterte Motorradfahrer. Oft trifft man am Wochenende auch noch in der hinterste Ecke eine Motorradgruppe. Sie fahren allerdings alle leichte Motorcross-Maschine. Viele packen sie auch auf einen Pick-Up, um dann erst vor Ort aufs Bike zu steigen. 

Viele Pisten sind rau und nur schwer zu erkennen. Motorbiken kann auch die Knochen gehen, steinige Pisten erlauben nur das Fahren im Stehen, das geht auf alle Gelenke. Wer "nur" auf Kjölur oder Sprengisandur unterwegs sein möchte, braucht sich nicht so einen Kopf zu machen. Da muss man auch nicht so ein großes Schraubertalent sein. Andere Biker darf man zwar nicht so schnell erwarten, aber Isländer sind grundsätzlich sehr hilfsbereit. 

Motorrad fahren ist ein Erlebnis in Island. Die meisten von euch werden mit der Fähre kommen. Deshalb beginnt für Dich der Trip dann mit Route 63. Es gibt aber auch die Möglichkeit das Motorrad zu verschiffen, spart viel Zeit und ist nicht unbedingt teurer.

Es gibt mittlerweile Redereien, die sich darauf spezialisiert. Allerdings muss man dafür oft das Motorrad nach Hamburg fahren, was für viele auch nicht so ohne ist.

Gibt es spezielle Literatur für Motorradfahrer? Ja, und Nein.  Jakob Þór Guðbjartson hat das meiner Kenntnis nach bisher einzige Island-Motorradfahrer-Buch geschrieben. Ich bin mit dem Buch 2007 durchs Hochland gefahren. Es war durchaus eine Hilfe, weil es ganz abwegige Routen beschreibt, auf die man sich sonst nicht so recht traut (Denn nach 22 Jahren Island bin ich natürlich auch hungrig auf neue - mir noch unbekannte Pisten, von denen man immer hin und wieder hört, die aber nur Isländer kennen und die in keiner offiziellen Karten auftauchen). Dafür ist das Buch ganz gut, alllerdings ist der Routenteil mehr als dürftig. Das praktischerweise im Ringbuchformat (in Englisch) verfasste Buch umfasst (nur) 152 Seiten. Nur: erst ab Seite 103 geht es mit den Routen los, davor werden Tipps zur richtigen Ausrüstung gegeben. Ist ja okay, auf der Tour ist das dann allerdings nur Ballast. Und bei weitem wird nicht das komplette Hochland beschrieben, sondern eine merkwürdige Auswahl. Also ganz ehrlich, ich hatte den Eindruck, da hat jemand einen literarischen Schnellschuss geleistet.

Fazit okay. Allerdings sehr teuer (In Island habe ich es für 3000 Kronen gekauft - für 150 Seiten!) und kein vollwertiger Reiseführer (nicht mal fürs Hochland.  Routen werden nur mit Stichpunkten behandelt. Insgesamt deshalb nur bedingt empfehlenswert, eigentlich nur was für Freaks, die die ganz rudimentären Routen fahren wollen. Die Standardpisten sind auch mit meinem Reiseführer beschrieben, plus viele Pisten, die noch nicht mal in Karten auftauchen, wie die Routen H36, H4 oder H3. Und  das viel ausführlicher.

P.S. Bei meiner letzten Recherche ist mir auch nicht gelungen, auf die Seite vom Verlag zu kommen. Eventuell ist das Buch auch schon Geschichte und der Verlag ist der Finanzkrise zum Opfer gefallen. 


Ein weitere Publikation kommt aus Deutschland:

 MD Mot bietet Infos zu Motorrad Off-Road-Touren europaweit an. Auch zu Island ist ein Führer erschienen. Kostet 19,00 EUR auch mit GPS-Daten erhältlich. Habe ihn nicht getestet, deshalb selber ausprobieren:

http://www.mdmot.com/

 

 

 

 

 

 

 
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