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    Route 50: Ásbyrgi – Kópasker – Melrakkaslétta – Raufarhöfn – Kreuzung Str. 867/85 am Stóra Vliðarvatn (107 km) [Str. 85]

Straße von Ásbyrgi nach Norden an der Küsten entlang nach Raufarhöfn

Die Route 50 beschreibt die Straße 85, die die Halbinsel Melrakkaslétta erschließt. Die Halbinsel ist sehr flach, nur wenige leichte Anhöhen müssen bewältigt werden. Bis nach Raufarhöfn ist kein einziger Pass zu überwinden. Auf den ersten 10 km führt diese Etappe parallel zur Route 49. Infos zu den ersten 10 km findet man deshalb in dieser Etappe.

Wir starten an der Kreuzung der Str. 85 und 864. 10 km kommt man an den Abzweig der Straße 867, die über die Öxarfjarðarheiði nach Osten führt und in Etappe 49 beschrieben wird. Diese Etappe folgt der Küstenlinie und dem abfließenden Gletscherwasser weiter nach Norden. Die Route verläuft nicht immer direkt an der Küste des Öxarfjörður entlang, das Meer bleibt jedoch meist in Sichtweite. Bei km 33 erreicht man das Fischerdorf Kópasker.


Mit 122 Einwohnern nicht gerade zu den Metropolen Ostislands zählend, bietet das Dorf immerhin eine Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeit.

  • Unterkunft: GH Akkugerði 7, SU,  4652314; Camping im Dorf (Austurtröð, kostenlos, ganzj.)
  • Post: 670 Kópasker, Bakkagata 2,  4652100.
  • Museum: Buch- & Heimatmuseum, Snartarstaðir,  4652171.
  • Außerdem im Ort: Gesundheitszentrum,  4652109; Supermarkt,  4651112; Bank.
  • Bus: nach Húsavík (mit Linie 680a) Mo-Fr 16 Uhr; nach þórshöfn (Linie 680) Mo-Fr 11 Uhr 15,  4611160, www.trex.is.

Hinter Kópasker geht es weiter an der Küste entlang, die Straße führt in das flache moosbewachsene Landesinnere dieser Halbinsel. Nach 6 km geht es durch das unbewohnte Tal des Leirhafnarfjöll. Was wie ein Gebirge klingt, ist für isländische Verhältnisse eher ein etwas größerer Hügel. Die Gegend ist vergleichsweise wasserarm, allenfalls während der Schneeschmelze ist in den Bergen mit fließendem Wasser zu rechnen. Ansonsten ist die Landschaft steinig und wenig grün.

Die Straße führt nördlich des Leirhafnarfjöll durch eine flache, nur im Osten von einigen kleinen Bergen begrenzte Graslandschaft. Der nördliche Zipfel der Halbinsel ist sehr vogelreich. Ein sehr guter Ort zum Vogelbeobachten sind die Klippen in der Nähe des Kraters Rauðinúpur. Ein Zufahrtsweg zum Hof Nupskatla bei km 53 führt an diese Nordspitze. Unmittelbar hinter diesem Abzweig folgt eine völlig flache Landschaft. Einziger Orientierungspunkt in dieser windanfälligen Heide sind die Telegrafenmasten. Der nördliche Teil von Melrakkaslétta ist durch zahlreiche Ketten von kleinen Seen geprägt. Nach 8 km sieht und hört man die Küste. Auf einem schmalen Streifen zwischen der mit Treibholz übersäten Küste und den landeinwärts liegenden, von Seevögeln bevölkerten Seen geht es weiter nach Osten. Vor allem die zeitweise recht stark nervenden Seeschwalben (besonders dann, wenn sie zu den Sturzflügen auf die Köpfe ansetzen und vor Schreck „etwas fallen lassen“) nisten an den Seen.

Nur zwei Höfe liegen in dieser kargen einsamen Landschaft, sehr viele Bauern haben ihr Land in den letzten Jahrzehnten verlassen. Einen guten Unterschlupf bietet die verlassene Farm Skinnalón bei km 74. Neben einem Windschutz hat dieser Hof auch noch einen sehr schönen Blick auf die Küste und den auf der gegenüberliegenden Halbinsel deutlich zu sehenden Leuchtturm von Hraunhafnartangi, der zugleich die nördlichste Stelle des isländischen „Festlands“ markiert (nur die Insel Grimsey liegt nördlicher). Nur noch 4 km Luftlinie bis zum Polarkreis sind es übrigens vom Leuchtturm aus. Vom Abzweig zum Leuchtturm bis nach Raufarhöfn im Süden sind es 10 km.

Raufarhöfn (km 87) ist die nördlichste Siedlung Islands. 235 Einwohner leben oder lebten vornehmlich vom Fischfang. Die guten Zeiten sind längst vorbei: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als der Hering in großen Schwärmen durch die nahen Meeresgebiete schwamm, war Raufarhöfn einer der wichtigsten Exporthäfen Islands. Heute ist an vielen Gebäuden der Lack ab. Der Ort schläft so vor sich hin. Raufarhöfn wirbt damit, unmittelbar am Polarkreis zu liegen; dabei verrät jedem Touristen ein Blick auf die Karte, dass unmittelbar immer relativ ist. Derzeit wird an einer Ortsattraktion gearbeitet: ein arktischer Steinkreis, 54 m im Durchmesser und begrenzt von vier 7 m hohen Toren (www.arctichenge.com). Für den Radtouristen hat der Ort allerdings das Nötigste zu bieten.

  • Info: im Hotel Norðurljós, www.raufarhofn.is.
  • Unterkunft: Hotel Norðurljós, Aðalbraut 2, SU, Restaurant,  4651233.
  • Camping: Sólabraut, am Schwimmbad, Du. (windgeschützt und zudem kostenlos),  4651151, 15.5.-1.10.
  • Post: 675 Raufarhöfn, Aðalbraut 19,  4651120.
  • Schwimmbad: Skólabraut,  4651114.
  • Außerdem im Ort: Gesundheitszentrum und Lebensmittelladen Urd an der Tankstelle, Aðalbraut,  4651233.
  • Bus: nach Húsavík (mit Linie 680a) Mo-Fr 14 Uhr 15, nach þórshöfn (Linie 680) Mo-Fr 12 Uhr,  4611160, www.trex.is.

Auf der Str. 85 ist die Ansiedlung schnell verlassen. Die weiteren Kilometer sind sehr abwechslungsreich. Während die Landschaft nördlich von Raufarhöfn eher durch flache, einsame Seen beeindruckt, sind es nun die Berge, die das Bild bestimmen. Nach 6 km radelt man über den Fluss Ormarsá, unmittelbar hinter dem Fluss beginnt ein kleiner Pass von 1 km Länge und 12 % Steigung. Oben angekommen sieht man Raufarhöfn und kann auf die gesamte Halbinsel zurückblicken. Bei km 95 hat man die Passhöhe erreicht, an einigen kleinen Seen vorbei geht’s für 500 m mit 10 % wieder hinunter. Durch ein breites, zum Meer hin offenes Tal fährt man eingerahmt von zwei Bergketten durch eine einer Hochebene ähnliche Landschaft leicht bergauf. An den Seen Deildarvatn und Hvilftarvatn vorbei führt die Fahrt hinab in die Bucht von Kollavík (2 km, 10 %).

Bei km 111 erreicht man wieder Meereshöhe, wenn auch nur für kurze Zeit, denn die Straße führt sogleich wieder bergauf (1 km, 10 %). In Zukunft wird es hier eine Straßenkreuzung geben, denn es ist eine neue Straßenverbindung nach Westen geplant. Nach 3 km ist die Passhöhe erreicht. An einem See vorbei zweigt nach 3 km die Str. 867 nach Westen ab (siehe Route 49). An dieser Kreuzung Str. 867/85 endet diese Toure.


Map Iceland Routes 47_52


 

 
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