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    Route 45: Húsavík – Tjörnes-Halbinsel – Ásbyrgi (Jökulsárgljúfur-Nationalpark) (63 km) [Str. 85]

Route von der Walhauptstadt Islands entlang der Küste zum Jökulsárgljúfur-Nationalpark

Nördlich von Húsavík wird die Landschaft zunehmend abwechslungsreich. Die Straße führt erst durch landwirtschaftlich genutzte Flächen, später nur noch an Schafswiesen vorbei. Durch einige kleine Hügel, die zu überwinden sind, hat die Straße im ersten Abschnitt dieser Etappe durchaus den Charakter einer Berg- und Talstraße, die jedoch ohne größere Anstrengungen zu bewältigen ist, da durch das starke Gefälle von wenigen hundert Metern (zwischen 10 und 12 %) der darauffolgende Hügel meist mit Schwung geschafft werden kann. Oberhalb der Steilküste haben Sie bei klarer Sicht einen guten Blick auf die Insel Grímsey im Westen und die kleine Insel Lundey direkt vor der Küste.

Nach 12 km kommt man an den Hof Hallbjarnastaðir, wo in einem Fossilienmuseum die Versteinerungen der Umgebung besichtigt werden können Juni-Aug 9-18 Uhr,  4641957). Bei km 21 wird die Nordspitze der Tjörnes-Halbinsel erreicht, beim Hof Mánárbakki gibt es ein Privatmuseum mit Ausstellungsstücken aus der Besiedlungs- und Wikingerzeit zu besichtigen (Juni-Aug 9-18 Uhr,  4641957). Die Straße führt nun für einige Kilometer nach Osten, an einem einsamen steinigen Strand entlang. Bei km 28 muss man eine kurze Steigung von 400 m (10 %) überstehen. Auf der Anhöhe reicht der Blick bis auf die im Osten weit ins das Eismeer hinausragende Halbinsel Melrakkaslétta. Bereits erkennbar sind die weiten Sanderflächen im Südosten. Die Straße führt oberhalb der Steilküste an den Berghängen entlang.

Nach 36 km bietet sich nach einer leichten Steigung von 1 km an der Aussichtsplattform ein Päuschen an. Mit dem Blick aus der Vogelperspektive sieht man unten in der weiten Bucht (so klein wie Streichhölzer) Baumstämme liegen, die die Strömung aus Sibirien hier her getrieben hat. 3 km hinter dem Aussichtspunkt geht es spürbar bergab (1 km, 14 % , sowie 0,4 km, 10 % ). Bei km 40 ist wieder Meeresniveau erreicht. Die Steilküste lässt man hinter sich und radelt in südöstliche Richtung am Rand eines nicht sehr spektakulären Lavafeldes entlang. Ein paar Höfe lassen wir links liegen und erreichen nach insgesamt 61 km das Gebiet des Nationalparks Jökulsárgljúfur. An der Straßenkreuzung 85/862 steht eine Infotafel mit einer groben Karte des Nationalparks. Ein sehr gutes, in Deutsch verfasstes Faltblatt mit detaillierten Karten erhält man im Nationalparkzentrum in Ásbyrgi (sprich: Ausbürgi), das sich an der Str. 85 befindet, Bis zum Campingplatz nach Ásbyrgi ist es vom Abzweig der Str. 862 noch ein Kilometer. Der Campingplatz liegt bereits in dem hufeisenförmigen, sehr grünen Tal.

  • Info: Touristeninformation Ásbyrgi, etwas abseits der Str. 85, in Sichtweite,  4652195.
  • Camping: 2 Plätze: Jökulsárgljúfur/Ásbyrgi, an einer Stichstraße 600 m von der Str. 85, gut ausgestatteter, sehr großer, und sehr windgeschützter Zeltplatz, Du.; modernes Servicegebäude. Der andere Platz liegt 3 km weiter südlich im Tal am Fuß der Klippen, keine Du., kaltes Wasser,  4652195.
  • Supermarkt: 1,5 km vom Campingplatz entfernt in der Servicestation an der Str. 85, täglich bis 22 Uhr geöffnet,  4652260, klein, aber fein und nicht billig, gleichzeitig Cafeteria.
  • Bus: nach Húsavík, Mo-Fr (Linie 680a) um 15 Uhr 30; nach þórshöfn (Linie 680) Mo-Fr 10 Uhr,  4611160, www.trex.is; SBA-Norðurleið fährt zudem täglich (Linie 641a) um 16 Uhr 15 nach Húsavík und Akureyri,  4652281 (Ásbyrgi Laden).

Der Jökulsárgljúfur-Nationalpark

Der Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von 150 km² von Ásbyrgi im Norden bis zum Wasserfall Dettifoss etwa 35 km nach Süden. Ásbyrgi ist ein über 3 km langes und 1 km breites, von bis zu 100 m hohen Felsen umgebenes, hufeisenförmiges Tal. Über die Entstehungsgeschichte dieser einzigartigen Sehenswürdigkeit streiten sich die Gelehrten. Die Mehrheit geht aber davon aus, dass in grauer Vorzeit über die Klippen ein gewaltiger Fluss gestürzt ist und die Schlucht dann so, wie heute zu besichtigen, ausgewaschen hat. Glaubt man den Geologen, so ist dieser Fluss durch eine Eruption der Grímsvötn Caldera am Vatnajökull entstanden. Die andere Theorie – wie ich finde die fantasievollere – geht davon aus, dass das achtbeinige Pferd des Gottes Odin einmal in dieser Gegend mit den Hufen aufgetreten ist und dabei das hufeisenförmige Tal gebildet hat. Der heutige Gletscherfluss Jökulsá á Fjöllum fließt, oder besser ausgedrückt donnert, etwas weiter östlich ins Meer. Die Jökulsá ist mit 206 km Islands zweitlängster Fluss, die Schlucht, die der Fluss bildet, ist 40 km lang, 500 m breit und an einigen Stellen mehr als 100 Meter tief. Den wildesten Teil finden wir in der Nähe des Dettifoss im Süden. Der 100 m breite Dettifoss fällt 45 m tief und ist Island mächtigster Wasserfall (angeblich sogar Europas größter). Der lauteste ist er sicherlich, und vielleicht hält er auch den Rekord, den meisten Dreck pro Sekunden über die Kante zu spülen. Innerhalb einer Sekunde stürzen ungefähr 200 m³ Wasser und zwei Tonnen Sand den Fels hinunter. Nach der Schneeschmelze kann die Wassermenge auf bis zu 1500 m³ ansteigen. Zum Dettifoss kommst Du über Routen 45 & 46.

Weitere Sehenswürdigkeiten liegen im Vesturdalur, beispielsweise der schwarz-rote Krater Rauðhólar, die beiden Felsen Karl og Kerling und die bizarren Basaltsäulen von Hljóðaklettar, die zahlreiche verschiedene Mosaikmuster in den Felsen bilden. Vesturdalur erreichst Du über die Route 47.


  • Bauernhöfe mit Schlafsackunterkünften im Etappenverlauf:
  • Hagi, im Aldidalur, an der Str. 853, 8 km von der Kreuzung Str. 85/845 entfernt, 15.5.-30.9., 4643526, This e-mail address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it .
  • Víkingavatn, an der Str. 85, 18 km von Ásbyrgi entfernt, ganzj.,  4652280, 4652279.
  • Skúlagarður, an der Str. 85, 15 km von Ásbyrgi entfernt, Camping, 1.6.-1.10.,  4652280, 4652424.