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    Route H2: Kjölur (Südteil): Gullfoss – Hvítárvatn – Abzweig Str. F345 (62 km) [Str. 35]

Hochlandroute über den Kjölur

  • Extra-Karte: Sérkort Kjölur 1:100.000, Mál og Menning
  • Freigabedatum: für Gullfoss – Hveravellir zwischen 26.5. und 15.6.

Der Kjölur ist sicherlich im Vergleich zum Sprengisandur besonders auf dem südlichen Abschnitten die abwechslungsreichere und schönere der beiden Nord-Süd-Hochlandstraßen. Der nördliche Abschnitt zwischen Hveravellir und Eyvindarstaðir ist dagegen ziemlich langweilig, da durch die Staudammprojekte die Piste zu einer Schotterstraße ausgebaut wurde (teilweise sogar asphaltiert). Auf den meisten Karten und Schildern trägt die Hochlandpiste auch nicht mehr die Nummer F35, sondern 35. Was aus der 35 in Zukunft wird, ist umstritten. In Island ist man sich nicht einig, ob man die Strecke komplett ausbauen und zur Fernstraße machen soll. Bis zur Drucklegung stritt man noch darüber. In die Karten ist vorsichtshalber mal die neue Route mit aufgenommen. Für die Durchquerung des Hochlands auf der 35 sollte man mit mindestens drei Tagen rechnen. Es ist sicherlich bei guter Witterung möglich, die Strecke an zwei Tagen zu radeln. Doch dann bleibt nicht mehr viel Zeit für einen Aufenthalt im Hochland, beispielsweise für ein Bad in Hveravellir. Da auf der Route keine Flüsse gefurtet werden müssen und die Straßenqualität auch normale Pkw nicht auseinanderfallen lässt, muss man mit relativ viel Autoverkehr rechnen. Viele Radfahrer weichen deshalb seit Jahren schon auf den Sprengisandur aus. In Wahrheit geht es natürlich um etwas anderes: Echte „Kerle“ brauchen halt die Flusspassagen. Es gibt im südlichen Abschnitt eine Alternative. Ich nenne diese Piste einfach einmal Kjölur-Ost. Die noch nummernlose Fahrspur bietet Einsamkeit pur und viele schöne Flussdurchquerungen. Die Beschreibung folgt im Anschluss.

Trotz des vielen Verkehrs muss man reichlich Proviant mitnehmen. Der nächste Supermarkt in nördlicher Richtung befindet sich entweder in Blönðuós oder in Varmahlíð. Wer von Norden kommt, muss bis Flúðir oder Reykholt radeln.

Die 35 beginnt nahe dem Gullfoss 9 km vom Geysir entfernt auf etwa 200 m ü. NN. Die nächsten 13 km führen verstärkt in die Steinwüste hinein. Die Strecke verläuft auf einer asphaltierten Trasse mit zwei Fahrstreifen, so richtiges Hochlandgefühl will sich deshalb nicht einstellen. Nach 5 km kommt man an den Abzweig der Straße F335 (über die man Anschluss an Hochlandetappe H40 hat). Gleich dahinter folgt eine Hochspannungsleitung, und bis zum Fluss Sandá geht es leicht bergauf. Der Gletscherfluss wird auf einer Brücke überquert.

Bisher endet hier der Asphalt, gleich hinter der Brücke folgt ein Abzweig der F335 zum Hagavatn. Die Straße steigt weiter an, verliert allerdings mit Erreichen des Tals des Flusses Grjótá wieder an Höhe (10 % Gefälle). Gleich dahinter Abzweig einer Piste zur Hütte Fremstaver. Für die nächsten 5 km geht es spürbar bergauf. Höhengewinn etwa 250 m. Bei km 26 folgt ein Abzweig nach Nordwesten. Gleich dahinter erreicht man die höchste Stelle des ersten Passes (610 m ü. NN). Es ist nun wahrlich nicht zu übersehen: Am Fuß des Bláfell (1204 m ü. NN) befindet sich ein Parkplatz, auf dem zahlreiche Touristen einen Hügel aus Steinen errichtet haben. Da die Überlandbusse an dieser Stelle regelmäßig halten, wird der Haufen wohl auch in Zukunft weiter wachsen. Schöner Blick auf die Gletscher Lang- und Hofsjökull lässt die Strapazen der vergangenen Kilometer vergessen und gibt zugleich Rätsel darüber auf, welche Streckenführung die Straße in der vor uns liegenden Hochebene einschlagen wird.

Der Weg führt nun wieder bergab. Bis zur Überquerung des Gletscherflusses Hvítá auf einer Brücke sind es vom höchsten Punkt des Passes 6 km, auf diesem Weg verliert man fast 200 Höhenmeter. Die Hvítá stellt den Abfluss des Gletschersees Hvítárvatn dar, in den eine Zunge von Islands zweitgrößtem Gletscher, dem Langjökull (950 km², 1355 m ü. NN), kalbt, so dass bei viel Glück auch ein paar Eisschollen auf dem See schwimmen. Am nördlichen Seeufer, direkt am Gletscherrand, natürlich nicht von der Route aus zu sehen, liegt ein kleiner geschützter Birkenwald. Nirgendwo sonst in Island findet man an noch höherer Stelle eine derartige Vegetation. 2 km weiter folgt ein Abzweig zur Hvitarnes (N64°33,253’-W19°45,580’) Für viele der schönste Ort in dieser Gegend für eine Übernachtung (Hütte: 64°37,059'-W19°45,463’).

Bei km 42 kommt man ganz nah an der Hütte Árbuðir vorbei (N64°36,550-W 19°42,210’). Bisher war die Hütte (WC, Duschen, Trinkwasser) nicht verschlossen, wer übernachtet, lässt die Gebühr in einer Box zurück. 1 km weiter nördlich folgt ein weiterer Abzweig zur Hütte Hvitarnes. Bis zum km 53 geht es permanent rauf und runter. Wir sind jetzt wieder auf etwa 600 m ü. NN. Auf diesem Niveau hält sich die Strecke bis zum Ende der Etappe am Abzweig der F347 nach Kerlingarfjöll (km 60; N64°43,036’-W19°27,752’). Kerlingarfjöll und die Umgebung wird in Route H4 beschrieben.


Route H2-H5 Kjölur
 
       
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