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    Route 90:  Selfoss – Laugarás – Reykholt – Geysir (73 km) [Str. 1/30/31/35]

Route von der Ringstraße in Selfoss zum Geysir und zum Gullfoss

Offiziell beginnt diese Etappe in Selfoss an der Ringstraße. So geht es zunächst für 15 km in Richtung Hella, also nach Osten, bis zum Abzweig der Str. 30 in Richtung Flúðir und Geysir. Dieser folgt man nach Norden. Bei km 27, also 12 km von der Kreuzung entfernt, geht’s durch den Ort Brautarhólt, der auf den wenigsten Karten verzeichnet ist. Vielleicht sollten wir deshalb das Wort „Ort“ zurücknehmen. Jedenfalls findet man in Brautarhólt eine Tankstelle mit kleinem Laden, aber auch ein Schwimmbad.
  • Service: Brautahólt, Tankstelle mit Laden (-22.30 Uhr)  4865556; Camping & SU in der Schule,  4865505; Schwimmbad,  4865500.

Vom Ort sind es noch knapp 5 km bis zum Abzweig der Str. 31, geradeaus verläuft die Str. 30 weiter nach Fluðir (14 km); über sie bekommt man Anschluss an die Etappe 77, die bereits nach 1 km erreicht wird. Die hier beschriebene Route folgt der Str. 31 in Richtung Nordwesten. Noch immer radelt man durch eingezäuntes Farmland. Kurz vor dem Ort Laugarás wird auf einer Brücke der Gletscherfluss Hvítá überquert. Gleich dahinter (km 42) kommen wir am ersten Zeltplatz (links) vorbei. Ein weiterer (schönerer) Platz liegt im Ortskern.

Laugarás ist Geothermalgebiet und „Treibhausstädtchen“, hat daher garantiert mehr Bäume als Einwohner. Aber immerhin sollen hier 125 Menschen ständig leben. Am Wochenende sind es erheblich mehr, denn auch die Isländer schätzen das Campen unter wirklich großen Bäumen.

  • Camping: Im Ort gibt es drei Campingplätze: Iðufell am Ortseingang, sehr modern, wenig Bewuchs, auch Gasthaus, Bar & Restaurant, ganzj.,  4868600, 4868605; Varmagerðir, direkt hinter der Tankstelle und dem Laden, unter Bäumen, ganzj.,  4868630; Laugagerði, auch unter Bäumen,  4868809.

Laugarás verlässt man über eine Allee, leider ist das Vergnügen nur sehr kurz, mit dem Ortsausgangschild beginnt wieder die Graslandschaft. Oberhalb des Orts thront die Kirche von Skálholt. Skálholt ist heute Sitz des Weihbischofs und war früher (vom 11. bis ins 19. Jahrhundert) geistiges und kulturelles Zentrum von Island. Die Kirche stammt dagegen aus dem Jahr 1963. Im Sommer finden regelmäßig Kammerkonzerte statt, am Sonntag nach dem 20. Juli wird jedes Jahr das Skalhóltfest begangen.

  • Unterkunft: Hotel, Hvitá, neben der Hängebrücke, SU und Zeltplatz,  4868600.
  • Festival: Sumartonleikar, Klassikfestival, kostenlos, Juli/August, in der Kirche von Skáholt,  5621028.

Die Landschaft ist ein wenig hügelig, was bewirkt, dass man die 2 km bis zur Kreuzung mit der Str. 35 hinunterrollt. Dort biegt man nach rechts ab und folgt nun der Str. 35 nach Norden in Richtung Reykholt, das nach knapp 7 km erreicht wird. Auch Reykholt ist ein „Treibhausstädtchen“ (100 Einwohner).

  • Service: Tankstelle mit kleinem Supermarkt, alle Tage bis 22 Uhr; Camping und Schwimmbad ein wenig abseits der Hauptroute.
  • Unterkunft: Jugendherberge Reykholt, hinterm Schwimmbad,  4868830,  4868709;  Camping, Aratunga, am Sportplatz, Du.,  4868811.
  • Schwimmbad: Reykholtslaug, 10-22 Uhr, Sauna,  4868809/07.

Auch Reykholt hat man wieder schnell hinter sich gelassen. Bis zur Kreuzung mit der Str. 37, in der Nähe des Hofes Múli bei km 67, gibt’s nicht viel zu berichten. An der T-Kreuzung biegt man nach rechts ab und folgt der Str. 35 nach Norden. Der Verkehr nimmt noch einmal zu, dafür wird die Landschaft interessanter. Die Berge rücken näher und auch der Geysir, der nach 6 km erreicht ist.

Der große Geysir, der Namenspate für alle Geysire der Welt steht, ist leider nicht mehr so stark aktiv. Die Rauchfahnen, die Sie schon von weitem sehen, stammen vom Strokkur (dt. Butterfass), dem kleinen Nachbarn, dessen bis zu 25 m hohe Wasserfontäne von weitem gut zu sehen ist. Der große Geysir soll erstmals nach einem Erdbeben durch den Ausbruch der Hekla im Jahr 1294 gespuckt haben. Die Aktivität nahm dann aber immer mehr ab. Erst durch ein Erdbeben kam es ab 1896 wieder zu regelmäßigen Ausbrüchen. 1915 war auch diese Periode wieder beendet. Erstmals nach dem Erdbeben im Sommer 2000 hat er wieder ohne fremde Hilfe gespuckt. Auf fremde Hilfe setzt man auch am letzten Augustwochenende, wenn der Stóri Geysir zum großen Volksfest springen soll. Der kleine Geysir Strokkur muss nicht mit solchen Mitteln gereizt werden, seine Fontäne ist in Abständen von etwa 10 Minuten zu bewundern. Neben dem eigentlichen Geysir blubbert es noch in vielen weiteren von Kieselsinter bedeckten Schwefelbecken.

Aufgrund der vielen Touristen, die den Geysir besuchen, ist in der näheren Umgebung eine Servicestation mit Campingplatz und Hotel errichtet worden. Der in vielen Prospekten an der Servicestation angekündigte Supermarkt entpuppt sich bei näherer Betrachtung als kleiner Kiosk mit Keksen und Hot-Dogs. Wer Hunger hat, kann einige Lebensmittel wie Brot und Joghurt kaufen. Auf keinem Fall sollte man erwarten, dass man hier seinen Proviant für die Hochlandtour über den Kjölur bekommt. Der Geysir ist in Island fast der einzige Ort, wo der Tourismus professionell und damit kommerziell vermarktet wird. Nirgendwo sonst außerhalb von Reykjavík, noch nicht einmal am Mývatn, findet man dieses sehr an US-amerikanische Nationalparks erinnernde Rahmenprogramm zu einem Naturphänomen. Hoffentlich bleibt’s die Ausnahme. Abends kehrt dann Ruhe ein, so dass der Aufenthalt auf dem nahen Campingplatz durchaus empfehlenswert ist.

  • Info: im Tourizentrum, doch auch Cafeteria, Multimediashow, Souvenirs,  4806800, www.geysircenter.com.
  • Unterkunft: Hotel Geysir, SU, 4806800; GH Geysir, SU, 4868733.
  • Camping: Geysir, keine Du., aber Benutzung der sanitären Einrichtung im Hotel,  4868935, 1.5.-1.10.
  • Schwimmbad: am Hotel.
  • Bus: n. Reykjavík täglich nachmittags;. SBA-Norðurleið fährt auch über den Kjölur: täglich 10 Uhr 15, mit Stopps am Gullfoss (20 min), Hveravellir (45 min) nach Akureyri,  5621011,  4806800 (N1 Tankstelle am Geysir).

Direkt hinterm Geysir zweigt die Piste in Haukadalur in sehr schönes Waldgebiet ab (siehe Route H40). 3 km vom Geysir entfernt stößt sie an die Kreuzung mit der Str. 30, die nach Flúðir führt (s. Route 89). Die Straße 35 und damit auch diese Etappe endet am noch 6 km entfernten Wasserfall Gullfoss (s. Route 89).


Iceland Routes 87-91

 

 
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