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    Route 74: Skaftafell – Kirkjubæjarklaustur – Kreuzung Str. 1/208 (92 km) [Str. 1]

Die Ringstraße führt von Skaftafell über die Sander bis nach Kirkjubæjarklaustur

Wer am Campingplatz in Skaftafell startet, muss zunächst die Stichstraße 2 km zur Ringstraße zurückradeln. Die nächsten 30 km führen durch das Sandergebiet der Skeiðará. Dieses Gebiet ist vor allem im Hochsommer sandsturmgefährdet, wenn die Skeiðará nur sehr wenig Wasser führt. Auf der asphaltierten Straße bilden sich dann kleine schwarze Sanddünen, so dass es unter schlechten Witterungsbedingungen sogar zur Sperrung der Straße kommen kann. Es ist ratsam, vor dem Start das Wetter zu beobachten, da es im Sandergebiet fast unmöglich ist, ein Zelt aufzustellen. Auch mit den Trinkwasserquellen ist es in dieser Gegend nicht so einfach. Der Skeiðarársandur ist mit einer Fläche von 1000 km² die größte Sandwüste Islands.

Erst im Jahr 1974 hat man durch den Sander eine Straße gebaut, zuvor endete die Straße 1 auf der östlichen Seite in Skaftafell. Mit dem Brückenschlag vollzog sich der Ringschluss der Hauptstraße, die Ringstraße war geboren. Ganz einfach war es nicht gewesen, durch die sandige Landschaft eine Straße zu bauen. Letztendlich ermöglichte erst eine kräftige Finanzspritze der US-Regierung den Bau. Insgesamt wurden fünf Betonbrücken (die längste ist 964 Meter lang) und ein 17 km langer Damm errichtet. Der Damm war notwendig, um die ungeheuerlichen Wassermassen, die jedes Frühjahr zur Schneeschmelze in breiten Bahnen zum Meer hin abfließen, zu kanalisieren. Leider hat alles Planen nicht viel geholfen, als es im Jahr 1996 zu einem Vulkanausbruch unter dem Vatnajökull kam. Zunächst staute sich das Schmelzwasser im Eis. Als die Kräfte zu groß wurden, riss die Flut natürlich große Teile der Straße mit sich. Bei km 14 zweigt ein kleiner Weg nach Norden ab. An dessen Ende bekommt man vielleicht noch eine Ahnung, was für Kräfte damals gewirkt haben (Schild Háöldukvisl), ein weiterer Weg bei km 23.

11 km muss man auf der Ringstraße noch radeln, um das Ende des Sanders zu erreichen. Westlich des Flusses Nupsvötn, bei km 29, führt ein kleiner Weg in das nördlich gelegene kleine Birkenwaldgebiet Njúpsstaðarskógur. Bei km 34 zweigt ein Weg zum Hof Nupsstaður ab, zu dem auch eine kleine sehenswerte, mit Gras bedeckte Kirche gehört.

Durch das Lavagebiet von Brunahraun, das beim Ausbruch der Lakagígar im Jahr 1783/84 entstand, radelt man weiterhin in südwestlicher Richtung. Die Lakagígar ist kein einzelner Vulkan, sondern eine aus 115 Kratern bestehende Spalte von ca. 25 km Länge. Heute schätzt man, dass es sich damals um die größte Lavamenge handelte, die jemals bei einem einzigen Ausbruch weltweit ausgetreten ist. Die damalige Lava bedeckte eine Gesamtfläche von 565 km², rund 8000 km² wurden unter einem sich ausbreitenden Ascheregen begraben. Große Mengen giftiger Gase, wie Kohlen- und Schwefeldioxid, führten dazu, dass etwa 10.000 Menschen an den Folgen des Ausbruches starben (immerhin etwa ein Fünftel der damaligen Gesamtbevölkerung Islands). Gut die Hälfte des Rinderbestands der Insel, etwa drei Viertel der Pferde und vier Fünftel der Schafe starben mittel- oder unmittelbar an den Folgen der Katastrophe. Noch Jahre später war das Wasser der Umgebung nicht trinkbar. Saurer Regen, der durch aufsteigende schweflige Gase entstand, ging auf die Landschaft nieder und machte eine weitere landwirtschaftliche Nutzung unmöglich, so dass als Folge auch noch eine Hungersnot einsetzte. Viel ist von alledem heute nicht mehr zu sehen, die Lavafelder sind mit Moos bedeckt, und die Asche ist natürlich längst verweht.


  • Jugendherberge: Zufahrt bei km 41 und km 44, und dann 3,5 km bzw. 2,0 km von der Ringstraße entfernt, an der Str. 210 am Hof Hvoll, Skaftarhreppur, 1.3-1.11.,  874785,  4874890, This e-mail address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it .
  • Hotel: bei km 42, Islandia Hotel Núpar, relativ neu, Container-Drei-Sternehotel,  5173060, www.islandiahotel.is.

Auf dem Weg nach Kirkjubæjarklaustur gibt es in passenden Abständen noch einige Rastplätze. So bei km 46, bei km 54 und wer länger Rasten möchte: Eine Zeltmöglichkeit besteht am Hof Hörgsland (auch Hütten,  4876655, km 59, kl. Laden, Tankstelle). Es lohnt sich noch einmal ein Stopp. Am Rastplatz bei km 54 lockt auch eine kurze Wanderung zu den Basaltsäulen von Dverghamrar. Die Säulen, natürlich auch vulkanischen Ursprungs, sind ein schönes Fotomotiv. Bis nach Kirkjubæjarklaustur sind es noch 16 km.

Kirkjubæjarklaustur (150 Einw.) nennt man aufgrund des fast nicht auszusprechenden Bandwurmnamens (sprich: Kirkjubei-arklöistur) auch einfach Klaustur („Kloster“). Äußerst sehenswert in Klaustur ist der Kirkjugólfið (dt. Kirchenfußboden), der aufgrund seiner geometrischen Anordnung und der vom Gletscher blankgescheuerten Basaltfläche an den Fußboden in Kirchen erinnert. Den Kirkjugólfið erreicht man über die Str. 203, die kurz vor dem Ortseingang von der Ringstraße abzweigt und der man 700 m in Richtung Norden folgt.

  • Info: In der Tankstelle, sehr nett,  4874620, www.klaustur.is, This e-mail address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it , für die Region zwischen Skeiðarársandur und Mýrdalssandur gibt es eine sehr gute Gratis-Karte, in der alle Sehenswürdigkeiten und Höfe verzeichnet sind, wird jährlich neu aufgelegt.
  • Unterkunft: Icelandairhotel Klaustur, Klausturvegur 6,  487900, ganzj., www.icehotels.is; Gemeindehaus Kirkjuhvoll, SU,  4874621; Bauernhof Geirland, an der Str. 203, nördl. von Klaustur, Hütte, keine SU, Restaurant,  4874677, Hof Hunkubakkar, 6 km weiter westlich an der Str. 206 gelegen.
  • Camping: 1,5 km außerhalb der Stadt am Fuß des Flusses Stjórn, vor der Tankstelle die Str. 203 am Kirkjugolf in Richtung Norden fahren, keine Du.,  4874620, 1.6.-31.8.; Kirkjubær II, nördlich des Ortes, vom Klausturvegur an der Post rechts abbiegen, Du., Waschm.,  4874612, 1.6.-30.9.; Efri-Vík, an der Str. 204, 5 km südlich von Klaustur, auch SU, Hütte, ganzj.,  4874694, 4874894.
  • Post: 880 Kirkjubæjarklaustur, Klausturvegur 15,  4874600.
  • Schwimmbad: im Hotel,  4784799.
  • Fahrradservice: Autowerkstatt (Bifr. verksta). Gunnars Vladimarssonar,  8928663,  4874630.
  • Museum: Klausturvegur 2,  4784645
  • Außerdem im Ort: Gesundheitszentrum; Supermarkt Kjarval, tägl. bis 20 Uhr, leider teuer, aber sehr gut sortiert. Mo-Fr 9-18.30, Sa 9-17, So 9-13 Uhr,  4874616; Bank (EC-Geldautomat).
  • Bus: n. Reykjavik tägl. 112## Uhr 05; n. Höfn tägl. 13 Uhr 30##,  56211011, www.nat.is, Thingvallaleið.

Südlich der Ortseinfahrt von Kirkjubæjarklaustur überquert man die Skaftá und folgt der Ringstraße auf den nächsten Kilometern durch das Lavafeld der Eldhraun. Auf den weiteren Kilometern ist die Straße schnurgerade durchs Lavafeld gelegt worden. Nach 6 km zweigt die Hochlandpiste F206 ab, die zur Vulkankraterreihe Lakagígar führt (siehe Etappe H39).

Unterkunft: Hunkubakkar, SU, Hütte, 1 km von der Str. 1 an der Str. 206, ganzj.,  4874681.

Gute zwei Kilometer weiter kann man an einem Rastplatz stoppen. Allerdings ist ein Platz 600 m weiter mehr zu empfehlen. Nördlich der Straße befindet sich im Lavafeld ein ganz, ganz kleines Wäldchen. Von der Straße aus ist es nicht sofort zu sehen (bedingte Zeltmöglichkeiten). Die Hauptstraße führt weiter geradeaus durch teilweise sehr grüne Abschnitte. Um die Erosion und die Sandverwehungen zu stoppen, die regelmäßig die Autos „sandstrahlen“, wurde vielerorts Grassamen ausgesät. 17 km westlich von Kirkjubæjarklaustur erreicht man das Ende dieser Etappe an der Kreuzung mit der Str. 208. Die 208 geht später in die Hochlandpiste F208 über und führt nach Landmannalaugar (siehe Route H30). Die alte Ringstraße, jetzt mit den Nummern 208/209 ausgestattet ist eine nette Alternative zur Hauptstraße. Beide Wege werden unten beschrieben.



 

 
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